Was ist Google Consent Mode V2 und warum ist es jetzt verpflichtend?

Das Thema „Datenschutz“ wird immer präsenter und auch Tech-Giganten wie Google sehen keine Zukunft ohne die integrale Berücksichtigung von Datenschutz-orientieren Lösungen bei Ihren Produkten.

Dabei hat es seit der Inkraftsetzung der DSGVO im Mai 2018 relativ lange gedauert, bis Google mit den ersten Consent-Lösungen im GTM, den sogenannten Consent Mode, auf den Markt kam.

Nun geht es soweit, dass der Consent Mode V2 verpflichtend wird am März 24, wenn Google Analytics 4 (GA4) im Zusammenhang mit Audiences und Retargeting genutzt wird.

Warum das Thema gerade jetzt aufkocht und für Websitebetreibende relevant ist, erkläre ich im folgenden.

Was ist der Google Consent Mode?

Grundsätzlich ist der Google Consent Mode eine Funktion im Google Tag Manager (GTM), welche den spezifischen Consent Status eines Nutzers and die Google Tag anheftet. Google weiß so, welche Consent vorgelegen hat, zum Zeitpunkt des Triggers.

Der Consent Mode arbeitet in den meisten Fällen nahtlos mit einer Consent Management Plattform (CMP) zusammen. Diese ist auch zu empfehlen, da hier der gewählte Nutzer-Consent direkt in den dataLayer gepushed wird, wo der Consent Mode drauf zugreift.

Es ist zu beachten, dass es zwei verschiedene Versionen gibt, wobei davon auszugehen ist, dass es in der Zukunft nur noch die V2 geben wird. Der Unterschied liegt nur in der Anzahl der Parameter, die den spezifischen Consent Status wiedergeben.

 

Google Consent Mode V1

Dieser Version wird aktuell durch die V2 Version abgelöst und beinhaltet folgende Parameter für die Übertragung des Consents zum Zeitpunkt der Datenerhebung:

ad_storage: Einwilligung für Advertisment Cookies

analytics_storage: Einwilligung für Analytics Cookies

Google Consent Mode V2

Im November 2023 führte Google zwei zusätzliche Parameter für den Consent Mode in der Consent Mode-API ein. Diese finden Anwendung bei der Verarbeitung der Daten. 

ad_user_data: Einwilligung zum Senden von Nutzerdaten an Google für Werbezwecke.

ad_personalization: Einwilligung zum Senden von Nutzerdaten an Google für personalisierte Werbung.

Info: Die weiteren Parameter functionality_storage und security_storage werden ebenfalls automatisch aus der CMP ausgegeben und benötigen keine weitere Verwendung. Sie können als optional angesehen werden.

Consent Mode V2 Parameter im GTM (links ohne Consent, rechts mit consent)

Consent Mode Implementierung

Wie bereits oben angedeutet, wird der Consent Mode in den meisten Fällen in Zusammenarbeit mit der CMP implementiert. Das bedeutet, dass die Consent Mode in der CMP aktiviert werden muss und der GTM diese Werte nur noch abliest und weitergibt. Dies erfordert zudem noch die Konfiguration des GTMs, damit die Google Tags auch mit den Parametern ausgestattet sind.

Die Implementierung vom Google Consent Mode kann in der einfachen Form (Basic) stattfinden oder in der umfangreicheren (Advanced). Anzumerken ist, dass nur die Basic Implementierung verpflichtend wird. Die Nutzung der Advanced Implementierung ist datenschutzrechtlich kritisch zu betrachten und ist an dieser Stelle, ohne weitere Rücksprache mit der internen Datenschutzabteilung, nicht zu empfehlen.

Basic Implementierung

Sendet nur Daten an Google, wenn Consent gegeben wurde und ergänzt lediglich die spezifischen Consent-Informationen vom Nutzer. Dies ist die Form, welche seitens Google ausreicht, um weiterhin Audiences und Remarketing betreiben zu können.

Google Consent Mode V2 Basic Implementierung

Advanced Implementierung

Auch bekannt als Cookieless Tracking, sendet diese Implementierung auch Daten an Google, wenn kein Consent gegeben wurde. Dabei wird komplett auf Cookies verzichtet und es gibt keine persistente Nutzeridentifiaktion (Client-ID). Die IP-Adresse wird noch vor Verarbeitung und Speicherung der Daten entfernt.

Google Consent Mode V2 Advanced Implementierung

Modellierung mit Consent Mode

Durch die Implementierung von Consent Mode wird das Modelling in der GA4 Property und in Google Ads ermöglicht. Dies ist ein sehr relevanter und wichtiger Faktor, um zukünftig weiterhin aussagekräftige Informationen aus den Daten zu ziehen. Es geht darum, dass der Nutzeranteil, welcher keinen Consent gegeben hat, nachmodelliert wird, um Conserversion, Attribution und Nutzerverhalten hochzurechnen.

In der Basic Implementierung werden nur Daten mit Consent zur Conversion Modellierung genutzt.

In der Advanced Implementierung werden alle Daten und insbesondere die Cookieless Daten zur Modellierung genutzt, um den Anteil an Nutzern zu kalkulieren, welcher keinen Consent gegeben hat. Zusätzlich zum Conversion Modelling (GA4 & Ads) wird hier Behavioral Modelling (GA4) angewendet.

Was ändert sich nun und was bedeutet das für mich?

Ab März 2024 wird für Websitebetreibende der Consent Mode V2 verpflichtend seitens Google, sofern sie GA4 in Zusammenhang mit Audiences und Remarketing nutzen möchten.

Für Websitebetreibende, die bereits den Consent Mode V1 implementiert haben, wird der Parameter ad_storage auf den neuen Parameter ad_user_data gespiegelt. Somit besteht an der Stelle kein Implementierungsaufwand.  

Allerdings muss der ad_personalization Parameter aktiv durch die CMP gesetzt werden, da hier keine automatische Zuordnung generiert wird. 

Es ist somit zu empfehlen, dass die CMP auf den Consent Mode V2 aktualisiert wird und der GTM entsprechend konfiguriert wird, um weiterhin problemlos Audiences und Remarketing mit GA4 durchführen zu können.

Next
Next

Google Signals wird am 12. Februar 2024 aus der GA4 Reporting-Identity entfernt - und jetzt?